Ihr Lieben!
Endlich ist es so weit – unsere 2. Strickpanel- Eigenproduktion ist online!
Für unseren Scandi Star haben wir ein wunderschönes, klassisches und fast schon traditionelles Muster ausgesucht: Das Norwegermuster.
Während man den Norwegerstyle noch vor 10 Jahren eher in die weniger modische Schublade steckte, feiert er schon seit einiger Zeit ein Comeback und schaffte es sogar auf die Laufstege bekannter Modedesigner. In der letzten Ausgabe der ELLE wurde er als „Alpine Chic“ betitelt!
Ich habe es mir also zu Aufgabe gemacht, Euch Scandi Star genau so zu präsentieren: Modern, chic, mit einer gewissen Portion Lässigkeit und Cozyness. 😉
Wollt Ihr sehen, ob es mir gelungen ist?
In diesem Blogpost findet Ihr Tragefotos zum Gesamtoutfit sowie nähere Erläuterungen zu Scandi Star. PLUS: Ein Tutorial, wie Ihr Eurem Lieblingssweater-Schnitt weite oder sogar extra weite Ärmel verpasst.
Das Besondere an Scandi Star
Scandi Star wurde aus einer hochwertigen, winterlichen Mischung aus Schurwolle, Baumwolle und einem kleinen Teil Polyester gestrickt. Somit besitzt er einen leicht wärmenden aber auch schweißableitenden Effekt durch die Wolle, eine hautsypathische Komponente durch die Baumwolle und ist durch den Polyesteranteil formstabil.
Unsere Strickpanels werden in einer kleinen Lohnstrickerei in Norddeutschland produziert, sind also „Made in Germany“. Das schöne Norwegermuster haben wir zusammen mit der Designerin @Strickwerke entwickelt.
Das Beste ist aber: An die Panels sind bereits Bündchen angestrickt. Das Säumen des Strickstoffs, was vielen von uns Schwierigkeiten bereitet, entfällt, denn als Saumabschluss wird einfach das angestrickte Bündchen genutzt.
Warum ich es in meinem Fall erst abgeschnitten habe, um es dann wieder anzunähen, erfahrt Ihr im Folgenden.
Tutorial: Statement- Ärmel für Deinen Lieblingssweater
Statement- Ärmel sind DER Fashion- Trend schlechthin. Man sieht sie überall und in allen Variationen: Puffärmel, Keulenärmel, Ärmel mit Volants, Ärmel mit Rüschen, XL- Ärmel und und und…
Das Gute daran: Mit einem Statement- Ärmel kannst Du schlichten Shirts und Blusen ganz einfach einen supermodernen Touch verleihen, ohne gleich ein neues Schnittmuster kaufen zu müssen. Ein kostenloses Trend-Update für Deine Garderobe!
Die Schnittanpassungen, die dafür notwendig sind, zeige ich Euch im Folgenden.
L und XL Statement- Ärmel
Wer sich an den XL- Statement-Ärmel erst einmal herantasten möchte, für den haben wir im ersten Schritt eine Light- Variante konzipiert: Den L- Ärmel. Dafür haben wir einem normalen Sweater- Ärmel eine Mehrweite von 10 cm verpasst.
Dazu teilst Du den Ärmel ab dem Schulterknips (das ist das Passzeichen an der Armkugel, das auf die Schulternaht trifft) längs in zwei Teile. Lege beide Teile auf ein Stück Schnittmusterpapier. Gib an der Ärmelansatzkante (oben) 10 cm hinzu und am Ärmelsaum 5 cm. Zeichne dementsprechend das neue Ärmel- Schnittteil auf und schneide es aus.



Da nun die Ärmelansatzkante länger geworden ist, musst Du auch den Armausschnitt an Vorder- und Rückteil anpassen.
Dazu markierst Du die Stelle 5 cm „unter der Achsel“ und verlängerst den Armausschnitt bis dorthin mit einer fortlaufenden, abgerundeten Linie:


Das machst Du am Vorderteil UND am Rückteil. Somit hast Du die Mehrweite des Ärmels von 10 cm ebenfalls auf die Körper- Schnittteile übertragen. Kleine Anmerkung: Durch die Rundungen geht die Rechnung nicht ganz genau auf, aber das hat in unserem Fall keine nennenswerte Auswirkungen.
Nun folgt noch ein Schritt der Schnittanpassung, die nur bei Verwendung von Strickpanels mitb angestricktem Bündchen erforderlich ist.
Da die angestrickten Bündchen nicht unter Spannung stehen wie ein angenähtes Bündchen bei einem Sweater aus Sweatstoff, ist es ratsam, die Saumweite zu verringern, damit der Sweater nachher untenrum nicht „schlabbert“. 😉
Dazu lässt Du die Schnittteile für Vorder- und Rückteil zum Saum hin etwas nach innen laufen. Ich habe mich für 4 cm entschieden, das kannst Du aber nach Belieben machen. Wichtig ist, dass Dir die Fertig- Saumweite dann noch passt.

Als nächstes ist der Zuschnitt dran.
Was Du beim Zuschnitt von Scandi Star beachten musst, wie dieser besondere Strickstoff genäht wird und wie die Mehrweite der Ärmelsäume wieder einreguliert wird, erfährst Du weiter unten.
XL Version
Zunächst zeige ich Dir noch die XL- Ärmelversion.
Dazu bekommt der Ärmel eine Mehrweite von insgesamt 18 cm oben und 9 cm unten am Ärmelsaum. Gehe dabei vor wie oben in der L- Version beschrieben.

Den Ärmelsaum habe ich wie begradigt:

Damit der Ärmelansatz unter der Achsel nicht zu weit unten in Richtung Taille liegt (dann wird’s nämlich irgendwann schwierig eine Jacke drunter anzuziehen – ich spreche aus Erfahrung), werden die Schnittteile für Vorder- und Rückteil etwas anders angepasst.
Zunächst nimmst Du die Anpassung vor wie bei der L- Version beschrieben. Dann zeichnest Du Dir 2,5 cm parallel zus Seitennaht eine Hilfslinie ein (rot). Zeichne eine Linie ab dem Achselpunkt, die bei einer Länge von 4 cm die Hilfslinie trifft. Runde diese Linie etwas ab (grüne kurze, abgerundete Linie). Ab dem neuen Achselpunkt ziehst Du nun die neue Seitennaht herunter bis zum Saum, dessen Weite Du um 3 cm verringert hast (lange grüne, gerade Linie). Die grünen Linien sind die Deines neuen Schnittteils.


Diese Anpassungen nimmst Du an Vorder- und Rückteil vor. Prüfe bitte wieder, ob Dir die angestrebte Saumweite passt.
Zuschnitt, Nähen und Ärmelsaum
Zuschnitt
Schneide alle Teile unter Beachtung der folgenden Punkte zu. Das 80er Panel nutzt Du für Vorder- und Rückteil, das 60er für die Ärmel.
- Schneide die Teile nicht im Stoffbruch bzw. in doppeleter Stofflage zu. Es ist schwierig, bei doppelter Stofflage das Muster genau aufeinander zu bekommen
- Schneide auch die Ärmel einzeln zu – beachte dabei unbedingt, 2 gegengleiche Ärmel zuzuschneiden!
- Vorder- und Rückteil legst Du mit dem Saum direkt an das angestrickte Bündchen. Sollte Dein Schnittmuster bereits Naht- und Saumzugaben enthalten, lege die Schnittteile von Vorder- und Rückteil direkt auf das angestrickte Bündchen
- Die Ärmel schneidest Du ohne die angestrickten Bündchen zu. Beachte dabei, dass der Ärmelsaum bei beiden Ärmeln auf derselben Musterhöhe liegt
- Da es schwierig ist, auf dem Strickstoff etwas anzuzeichnen, stecke das Schnittmuster auf dem Stoff fest und schneide dann direkt aus
- Knipse würde man im Strickstoff nicht sehen und sie würden ihn zu stark beschädigen. Setze die Knipse mit Stecknadeln oder Heftfaden. Setze Stecknadeln nicht zu nah an die Kante, damit Du beim Versäubern mit der Overlock nichts aus Versehen drüber nähst



Nähen
Genäht wird der Strickpullover grundsätzlich mit der Nähmaschine mit einer 80er Jersey- oder Stretchnadel und einer normalen Stichlänge von 2,5.
Teste zuvor an einem Reststück die Einstellungen wie z.B. den Nähfußdruck an Deiner Nähmaschine oder den Differenzialtransport an Deiner Overlock. Eventuell muss Du Nachfußdruck und/ oder Differenzialtransport verringern.
Damit der Strick beim Nähen an Rundungen sie Form behält und nachher beim Tragen an diesen Stellen nicht ausleihert, solltest Du auf die Schulternahtkante sowie den Armausschnitt Formband aufbügeln. Du bügelst es auf die linke Seite des Strickstoffs.

Anschliessend werden die Schnittteie mit der Overlock oder einem Zickzackstich Deiner Nähmaschine versäubert, und zwar alle Kanten bis auf die Halsausschnittkante und die Ärmelsaumkante.
Lass am Saum von Vorder- und Rückteil die Overlockraupe überstehen, damit Du sie sauber in die Naht zurückziehen kannst:

Nähe den Strickpullover wie in der Anleitung beschrieben. Wichtig! Die Seitennähte bitte noch nicht schließen. Wir müssen zuerst noch die Ärmelbündchen annähen. Dazu weiter unten mehr.
An die Haslochkante nähst Du das mit dem Scandi Star DIY Kit mitgelieferte Fertigbündchen an. Da die angestrickte Nahtzugabe des Fertigbündchens größer ist als die Nahtzugabe an der Halslochkante, habe ich sie entsprechend eingekürzt:

Ich habe meinem Sweater ausserdem eine Nackennahtversäuberung verpasst. Du findest hier ein Video- Tutorial dazu.
Mehrweite des Ärmelsaums einregulieren

Bevor die Seitennähte geschlossen werden, werden die Ärmelbündchen an den Ärmelsaum genäht.
Die Mehrweite am Ärmel muss am Saum durch Ärmelbündchen einreguliert werden. Da die Mehrweite so hoch ist, dass das gedehnte Annähen des Fertigbündchens nicht ausreicht. Deshalb muss der Ärmelsaum zuvor eingekräuselt werden. Ich habe das diesmal mit Framilastic gemacht. Dazu habe ich ein Stück Framilastic genutzt, was ca. halb so lang war wie der Ärmelsaum (in meinem Fall 17 cm):

Fixiere das Framilastic am Anfang und nähe es dann gedehnt mit einem Geradstich auf die linke Seite direkt an den Ärmelsaum.
Miss dann an Deinem Arm, wie weit Du das Bündchen haben möchtest und schneide das Fertigbündchen in gewünschter Länge (plus Nahtzugabe) zu.
Nähe es gedehnt an den Ärmelsaum. Auch hier kannst Du die Nahtzugabe am Fertigbündchen zuvor wieder etwas einkürzen.

Nun kannst Du die Seiten- und Ärmelnaht in einem Zug schliessen. Achte dabei darauf, dass die Saumbündchen jeweils perfekt aufeinander liegen.

Fertig!...
…ist Dein neuer, stylischer Scandi Star Sweater mit (X)L- Statementärmel!
Bestimmt fragst Du Dich die ganze Zeit schon, welchen Sweater ich hier gehackt habe?!
Es ist, wie könnte es auch anders sein, mein Lieblingssweaterschnitt: Megan von pattydoo, hier in Größe 38. (By the way, bei pattydoo findest Du hier einen weiteren Beitrag zum Nähen von Strickpanels und weitere wertvolle Tipps zur Verarbeitung und zur Pflege gibt’s direkt bei Strickwerke auf dem Blog…)
Der Patternhack zum Statement- Ärmel funktioniert aber auch an Deinem Lieblingssweaterschnitt, vorausgesetzt er hat keine Raglanärmel. Probier es unbedingt mal aus!
Bevor Du allerdings loslegst, beachte bitte unbedingt folgende Hinweise.
Wichtige Hinweise!
Ganz wichtig: Der vorgestellte Patternhack funktioniert mit Schnittmuster Megan und unserem Scandi Star DIY Kit bis Größe 46 (L- Ärmelversion) bzw. Gr. 44 (XL- Ärmelversion) und bis Gr. 46 bei normaler Ärmelvariante.
Falls Du ein anderes Schnittmuster nutzen möchtest oder eine größere Größe nähen möchtest, kannst Du das natürlich gerne tun. Um zu wissen, ob Dir das Scandi Star DIY Kit dafür ausreicht, miss bitte folgende Strecken an Deinem Schnittmuster aus:
- Breiteste Stelle des Ärmels: Darf nicht größer sein als 70 cm
- Längste Stelle des Ärmels: Darf nicht größer sein als 60 cm (inkl. Saumzugabe)
- Breiteste Stelle des Vorder- oder Rückteils: Darf nicht größer sein als 70 cm
- Längste Stelle des Rückteils: Darf nicht größer sein als 80 cm (ink. Saumzugabe)
Das Fertigbündchen hat eine Länge von 1,80 m und reicht in jedem Fall für Halsausschnitt und Ärmelbündchen aus.
Bitte den Strickstoff so selten wie möglich waschen! Wolle besitzt die Eigenschaft, sich selbst reinigen zu können. Wenn es doch nötig sein sollte, darf er ausschließlich im Wollprogramm, mit Wollwaschmittel und bei maximal 30 Grad gewaschen werden. Nach dem Waschen in Form ziehen und liegend trocknen lassen.
Die Scandi Star DIY Kits
Du willst Dir auch ein neues Lieblingsteil im Alpine Chic nähen?
Dann sichere Dir am besten gleich eines der limitierten Scandi Star DIY Kits in der Farbstellung toffee oder inkblue!
Ich freue mich jetzt schon auf Eure Scandi Star Lieblingsteile. Damit ich sie auf Instagram und Co. besser finden kann, nutzt den Hashtag #scandistar .
Viel Spaß beim Nähen!
Eure

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